Zum Erstellen einer guten Anleitung für ein Produkt kennt der Auftraggeber die Zielgruppe, der er das Benutzen erleichtert. Berücksichtigt er die Art seiner Zielgruppe, vermittelt er die Produkt-Informationen präzise und effizient. Nutzer eines Senioren-Handys benötigen andere Informationen als ein Monteur für ein komplexes Reinigungssystem. Bevor es zum Schreiben der Gebrauchsinstruktion kommt, tauschen sich die beteiligten Fachleute Elektrotechniker, Industriedesigner oder Werkzeugmacher über das Produkt aus. Sie geben die Produkt-Informationen weiter, die sie fachsprachlich formulieren. Im Anschluss stellen diese den Instruktionsdesigner vor die Herausforderung, diese Informationen ohne Abänderung der Tatsachen in verständliche Sprache umzuwandeln.
Gliederung und Art der Informationen in einer Anleitung
Gebrauchsinstruktionen unterstehen der Norm DIN 82079 in Deutschland. Diese Norm gliedert den Inhalt von Anleitungen in die Abschnitte:
- Technische Spezifikationen,
- Installation,
- Inbetriebnahme,
- Warnungen,
- Wartung.
Diese Inhalte füllt der Anleitungsdesigner mit den Informationen der Fachleute. Zu den weiteren Informationen zählen Risikoanalysen, Marketing-Dokumentation und CAD-Dateien. Der Ersteller sammelt diese Informationen, analysiert und versteht sie. Im Fall von Gebrauchsinstruktionen besteht die Pflicht über Haftung und Produktsicherheit zu informieren.
Text und Zusammenstellung von Gebrauchsinstruktionen
Eine Anleitung gibt ein Produkt-Hersteller für eine bestimmte Zielgruppe in Auftrag. Die zukünftigen Käufer und Nutzer benötigen die Informationen aus der Anleitung. Ein Anleitungsdesigner achtet auf die entsprechende Verständlichkeit. Zwei weitere Prinzipien zieht er zurate, um die Informationen effizient zu übermitteln: Simplified Technical English (STE) und Minimalismus. Mithilfe von STE verringert er die Textmenge, indem er Sätze mit überflüssigen Informationen wegstreicht. Damit reduziert er die Textmenge durchschnittlich um 30 Prozent. Die Prinzipien des Minimalismus verhelfen zu einem Text, den der Nutzer in einer um 30 Prozent verkürzten Zeit aufnimmt und um 25 Prozent besser speichert.
Anleitungen auf Papier stellen die bekannteste Form dar. Jedoch holen Anleitungen “on device” und online enorm auf. Es gibt verschiedene Softwarepakete, um diese unterschiedlichen Formate zu veröffentlichen. Durch Datenbanken organisiert die Software für Authoring, Editing und Publishing Texte. Die Datenbanken stellen eine gute modulare Verwaltung der Texte und ihrer Übersetzungen dar. Die Texte bleiben leichter wiederzuverwenden und das senkt Übersetzungskosten. Am meisten finden die Softwarepakete FrameMaker und Author-it in der technischen Dokumentation und für das Erstellen von Anleitungen Verwendung. Ein Produkt-Hersteller kann sich hier eine Bedienungsanleitung erstellen.